Inkubation
Die Eier sollten sofort nach Ablage in den Inkubator überführt werden.
Dazu lege ich das Gelege mit der Hand frei und markiere die Eier mit einem Bleistift
an der Oberseite, solange sie noch in der Eigrube liegen.
Danach werden sie in eine mit Sand oder Erde gefüllte Schale überführt,
in die vorher kleine Mulden gedrückt wurden, um ein Verrutschen der Eier
zu verhindern.
Außer dem Kreuz, daß die Oberseite markiert, sollte das Datum und,
wenn bekannt, das Muttertier vermerkt werden. Alternativ kann man auch ein be-stimmtes
Zeichen zur Markierung benutzen (Kreis, Kreuz, Viereck etc.) und die Informationen
dazu jeweils gesondert notieren. So erspart man sich unnötiges Hantieren
mit den Eiern.
Das vorzeitige Entnehmen der Eier, bevor das Weibchen die Eigrube geschlossen
hat, ist zwar einfacher , bedeutet aber meiner Meinung nach zuviel Streß
für die Tiere und einen Eingriff in deren natürliches Verhalten.
Wichtig ist, bei der Überführung die Temperatur von draußen
zum Inkubator langsam anzuheben. Bei Eiern, die ich zu schnell in den warmen
Inkubator brachte, sah man eine halbe Stunde später, wie sie an der Kalkschale
Wasser "ausschwitzten". Obwohl in diesem Gelege alle vier Eier befruchtet
waren, starben gleich drei von ihnen während der Entwicklung ab, was ich
auf den schnellen Temperaturwechsel und den Flüssigkeitsverlust zurückführe.
Zudem hat das einzige geschlüpfte Tier eine Schilderanomalie (1 Marginalschild
zuviel).
Der Inkubator
Jäger-Inkubator mit geöffnetem Deckel. Der Wasserbehälter dient
zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit. Rechts einige Schlüpflinge auf
feuchtem Küchenpapier
Zum Ausbrüten der Eier benutze ich eine Kunstglucke der Firma Jaeger. (Die
benutzt wohl fast jeder, oder!?)
Obwohl es sich um Landschildkröteneier handelt, stelle ich eine Schüssel
mit Wasser ein, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Die oft genannten Werte
von mindestens 70-80% Luftfeuchtigkeit kann ich nicht bestätigen.
Bei mir waren auch 50-60% ausreichend.
Man kann die Eier nun in den Inkubator überführen, in dem man schon
die Schalen mit dem Brutsubstrat vorbereitet haben. Hierfür finden verschiedene
Materialien Verwendung, wie ein Sand-Erde- Gemisch, Vermiculite oder Perlite
(Isolierstoffe aus der Baubranche). Die Eier werden in dem leicht angefeuchteten
Substrat zur Hälfte eingebettet.
Da ich selbst mit halb in Brutsubstrat eingebetteten Eiern so meine Probleme
hatte, verzichtete ich 1999 auf Brutsubstrat und benutzte Schaumstoffmatten
von ca. 7 mm Dicke. In diese wurden ovale Aussparungen geschnitten, damit die
Eier ihre Position nicht veränderten.
Die markierte Stelle muß natürlich nach oben zeigen.
Bebrütet wurde bei 32-32,5°C, um einen möglichst hohen Weibchenanteil
zu erhalten. Dabei lag die Entwicklungsdauer bis zum Schlupf zwischen 49 und
57 Tagen.