Gonfaron die Dritte
Auch dieses Jahr war es
mir wieder möglich, das Schildkrötendorf in Gonfaron zu besuchen.
Nachfolgend einer kleiner Bericht vom diesjährigen Besuch:
Im Gegensatz zu vorhergehenden Besuchen, die im Juli/August stattfanden, war
ich dieses Jahr erst im Oktober in Gonfaron. Da die Saison vorbei war, gab es
außer uns kaum andere Besucher.
Auch in anderer Hinsicht war der Zeitpunkt des Besuchs günstig. Da es lange
nicht so heiß war wie im Sommer, zeigten die Tiere eine ausgeprägte
Aktivität, auch in den Mittagsstunden, was das Beobachten natürlich
leichter machte.
Die diesjährigen
Jungtiere waren bereits geschlüpft, allerdings konnte ich nur etwa 20 in
der Schildkrötenstation entdecken. In den Außengehegen waren keine
zu entdecken.
wenig artgerechte Haltung 2000er Nachzuchten auf Pappe
in Gonfaron
Alle nichteuropäischen Landschildkröten des Vorjahrs waren noch da,
in einem überdachten Terrarium entdeckte ich einige halbwüchsige Pantherschildkröten
und eine indische Sternschildkröte. Ansonsten schienen keine neuen Tiere
dazugekommen zu sein.
Die Gehege der Europäer schienen kaum verändert, das Gehege der europäischen
Sumpfschildkröten wirkte allerdings recht ungepflegt. Jungtiere dieser
Art konnte ich in dem Aufzuchtbecken nicht entdecken. Nur im Becken der adulten
Tiere sah ich ein winziges Jungtier, offensichtlich ein Naturschlüpfling
aus diesem Jahr.
1-jähriges
Jungtier Testudo hermanni hermanni in Gonfaron
Gegenüber dem Vorjahr hatte sich einiges geändert:
Die Tiere der Art Testudo graeca spec. waren verschwunden, über den Verbleib
konnte ich leider nichts in Erfahrung bringen. Das Gehege von Mauremys spec.
wurde vergrößert und die Anzahl der Tiere erhöht.
Ein Gehege ausschließlich
für Testudo hermanni hermanni aus Korsika wurde angelegt, allerdings wurde
auch hier nicht nachgezüchtet
Außerdem gibt es jetzt
einen "Lehrpfad", der verschiedene urzeitliche Vorfahren der Schildkröte
als große Modelle zeigt.
Nach wie vor gab es keine Hinweise auf die Zucht und/oder Auswilderungsprogramme
der anderen europäischen Arten. Leider! Auch wurden die Zuchtgruppen für
Testudo hermanni hermanni nicht vergrößert, die Zahl der Nachzuchten
liegt nach Aussage der Schilder immer noch bei 500-600 pro Jahr, was ich allerdings
weder bestätigt noch verneint bekam.
Fazit:
Die Gehege für
die Europäer sind nach wie vor vorbildlich und die Bemühungen um den
Erhalt der einzigen französischen Landschildkröte verdienen Annerkennung,
die tropischen Schildkröten hätten sicher eine artgerechtere Haltung
verdient. Leider sind die Nachzuchtbemühungen weder gesteigert noch auf
andere Arten ausgedehnt worden, was aus meiner Sicht unbedingt notwendig wäre.